Charleston & Savannah: Zwei Schönheiten im Hochsommer

Nun bin ich endgültig in den Südstaaten angekommen. Nach einer Nacht in Charleston, SC ging es in gut zwei Stunden nach Savannah, GA. Diese Stadt habe ich bereits zweimal besucht, aber es zieht mich immer wieder dorthin. Besonders die River Street entlang des Savannah Rivers und der „Historic District“ haben es mir angetan. Was beide Städte eint: Der Sommer ist dort mittlerweile angekommen.

Sommer in den Südstaaten bietet einen zweigeteilten Tag. Am Morgen und am Vormittag ist es schwül, dass bereits drei Schritte vor die Tür genügen, um wie frisch geduscht auszusehen. Bei meinen beiden Golfrunden am frühen Morgen habe ich geschwitzt wie noch nie in meinem Leben. Es ist beinahe unbeschreiblich. Sobald dann gegen 11:00 Uhr die Schwüle verschwindet, breitet sich die trockene Hitze aus – bis zu 37 Grad Celsius habe ich schon erleben dürfen. Diese trockene Hitze ist aber doch angenehmer als die schwüle Hitze.

In österreichischen Medien habe ich von einer Hitzewelle gelesen, auf die sich die USA vorbereiten. Ich weiß jetzt nicht genau, um welche Regionen es sich gehandelt hat. Auf CNN und Co habe ich beim Durchscrollen nichts entdecken können. Auch in Gesprächen mit Einheimischen, meinen Mitspielern beim Golf oder den Lyft-Fahrern (wie Uber, heißt nur anders) konnte ich keinerlei Panik erkennen. Sie nennen diese Temperaturen Sommer und die Hitze Wetter. Es scheint hier jeden Sommer heiß zu sein. Ich kann das nicht beurteilen, glaube es ihnen aber im Zweifelsfall. Und damit möchte ich dieses Thema abschließen.

Die markante Arthur-Ravenel Jr.-Brücke in Charleston.

Am Abend meiner Ankunft in Charleston habe ich mich auf eine große Hafenrundfahrt begeben, am Morgen darauf probierte ich eine Audiotour aus. Via App wurde eine Route vorgeschlagen. Beim Abgehen dieses Weges bekam man immer kurze Erklärungen zu den Gebäuden, Plätzen oder geschichtlichen Ereignissen. Hat erstaunlich gut funktioniert. Kurzfassung: Charleston hat eine lange und vor allem sehr lebendige Geschichte. Die Stadt wurde im 17. Jahrhundert vom englischen König Charles II gegründet und nach ihm benannt (Charles Town). In der Folge wurde sie vor allem durch Sklaven aufgebaut. Der Hafen von Charleston war einer der Haupthäfen für Sklaven aus Afrika. Bis zu vierzig Prozent aller Sklaven der USA kamen in Charleston an Land. In Charleston fielen später auch die ersten Schüsse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Die Verteidigungsanlage „Fort Sumter“ ist eines der beliebtesten Touristenziele. Aber auch die „USS Yorktown“ kann am Patriots Point erkunden. Der Flugzeugträger war im Zweiten Weltkrieg im Einsatz und fischte später auch die Crew der Apollo 8 aus dem Wasser, die soeben den ersten bemannten Flug um den Mond hinter sich hatte.

Erfolgreich im Einsatz, heute ein Museum: Die USS Yorktown

Was angenehm ist in Charleston: Es gibt keine Wolkenkratzer. Schon sehr früh waren sie die verantwortlichen Politiker einig, dass es kein Gebäude geben soll, das höher als die „St. Matthew Lutheran Church“ sein soll, die 78 Meter mißt.

Imposante Bauwerke in Charleston.

Nach der Stadtführung ging´s weiter nach Savannah, GA – und damit vom Bundesstaat South Carolina nach Georgia. Eingecheckt im „Thunderbird Inn“, einem sehr coolen Retro-Motel in unmittelbarer Nähe zum „Historic District“, startete ich sofort zur River Street, um dort das Flair zu inhalieren – und mir zwei Bier an der frischen Luft zu genehmigen. Die River Street ist einer der wenigen Orte, wo die Menschen Alkohol auf der Straße trinken dürfen – zwar im blickdichten Becher, aber immerhin. Dieses Gefühl der Freiheit gibt´s sonst in dieser Form nur in New Orleans. Zwischen den Bars und Restaurants gibt´s neben dem üblichen Ramsch auch einen Stand mit ganz besonderen Souvenirs – der Name ist offenbar Programm…

Also davon lasse ich mit Sicherheit die Finger…

Beim Schlendern durch den „Historic District“ stolperte ich plötzlich über einen „Salzburger Park“ – und tatsächlich: Unser Salzburg ist der Namensgeber. Im Jahr 1734 kamen Protestanten aus Salzburg wirklich in Savannah an. Wie es mit ihnen weiterging, könnt ihr hier lesen.

Ein Stück Österreich mitten in Savannah.
Der Blick auf den Savannah River.
Alles retro im „Thunderbird Inn“ in Savannah, GA

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